Anwohner schicken Fragen und Probleme an die Oberbürgermeisterin für die Bürgerversammlung im November. Die Themen reichen von Verkehr bis Vereinsheim.
Zäher Verkehr, fehlender Spielplatz, marodes Vereinsheim – die Kannenstiegler haben eine ganze Reihe von Anliegen gesammelt, zu denen Oberbürgermeisterin Simone Borris Stellung nehmen soll. Sie hat sich nämlich für Sonnabend, 16. November, zu einem Besuch im Stadtteil angesagt. Von 10 bis 12 Uhr wird sie sich bei einer Bürgerversammlung in der Aula der Grundschule Am Kannenstieg den Fragen der Anwohner stellen.
Damit sie sich darauf gut vorbereiten kann, hat die Gemeinwesenarbeitsgruppe (GWA) im Vorfeld die wichtigsten Sorgen und Nöte gesammelt. In der jüngsten Sitzung des Bürgergremiums wurden weitere Schwerpunkte angesprochen, die den Anwohnern unter den Nägeln brennen und nun gebündelt an das OB-Büro geschickt werden. So sorgt beispielsweise die aktuelle Verkehrssituation für einige Kritik.
Durch die Gleisbaustelle der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB) ist die Hauptzufahrt zum Viertel über die Johannes-R.-Becher-Straße seit dem Frühjahr gesperrt. Der meiste Verkehr, der direkt ins Quartier will, drängelt sich durch den Loitscher Weg. Dessen Anwohner hatten bereits Demos durchgeführt, um auf ihre Lage aufmerksam zu machen. Doch auch in der Verbindung zwischen Becherstraße und Hans-Grundig-Straße gibt es Schwierigkeiten. Die ist nämlich zu eng, als dass zwei Fahrzeuge gleichzeitig durchfahren können. Warten ist auf beiden Seiten angesagt, je nachdem, wer zuerst in der Straße ist.
Debatte über Ausfahrt
Unschöner Nebeneffekt, wie ein Anwohner berichtete: die eigentlich nur für Lieferverkehr gedachte Verbindung nördlich des Kannenstieg-Centers wird von etlichen Autofahrern als Abkürzung missbraucht. Dabei ist die Durchfahrt dort eigentlich verboten.
Ein Parkverbot auf der Hausseite, regte CDU-Stadtrat Tim Rohne, als Lösung an. Dann könnten beide Richtungen problemlos aneinander vorbeifahren. Stadtteilmanager Marcel Härtel erklärte, dass im Fragenkatalog für die OB ein Lösungsvorschlag enthalten sei.
Er möchte zum Beispiel auch eine Diskussion darüber anregen, ob die aktuell nur provisorisch genutzte Ausfahrt auf die Ebendorfer Chaussee in der Nagelstraße auch nach Abschluss der MVB-Arbeiten weiter genutzt werden kann. Ebenfalls nach dem Ende der Baumaßnahmen sollen die durch den Umleitungsverkehr in Mitleidenschaft gezogenen Fahrbahnen im Kannenstieg saniert werden. Dies sei bereits zugesichert worden, so dass dies nicht noch einmal extra gefragt werden muss, so Härtel.
Unabhängig von der GWA haben sich Anwohner eines Eingangs der Hans-Grundig-Straße in einem offenen Brief an die Verwaltungsspitze sowie die Ratsfraktionen gewandt. Darin prangern sie die Zustände in ihrem Haus an, die durch ausländische Mitbewohner entstanden sein sollen. Unter anderem geht es um ständige Sperrmüllablagerungen. Die kommunale Wohnungsbaugesellschaft (Wobau) ist an dem Thema dran und sucht noch im Vorfeld der Bürgerversammlung ein klärendes Gespräch, hieß es in der Sitzung.
Soziale Einrichtung prüfen
Ein weiteres Thema, zu dem sich die GWA-Gruppe Antwort aus dem Rathaus erhofft, ist die Erweiterung der sozialen Angebote. So könne das Bürgerhaus Kannenstieg mangels Platz kaum bedarfsgerecht arbeiten, berichtete Marcel Härtel. Daher wäre es sinnvoll, wenn die Stadt den Bedarf genau untersuchen und anhand der Ergebnisse eine weitere Einrichtung prüfen würde. Ein Stadtteiltreff wie die Oase am Neustädter See sei seiner Ansicht nach perspektivisch notwendig.
Weiterhin soll für mehr Präsenz der Regionalbereichsbeamten beziehungsweise des Ordnungsamtes geworben und beim Neubau des Vereinsheims für den MLV Einheit nachgehakt werden. Auch bei der Frage nach einem zusätzlichen Spielplatz für den Kannenstieg wollen die Bürger auf eine Antwort pochen. Zuletzt hieß es, dass das Vorhaben mangels verfügbarer Fläche erst mal auf die lange Bank geschoben wird.
Der Fragenkatalog der GWA ist auf der Webseite kannenstieg.net unter GWA/Fragenkatalog für die Bewohnerinnen und Bewohner eingestellt.
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